Zeit.Zeichen!

Betreute der Wohngemeinschaft Maria-Martha nehmen an einem mehrjährigen Demokratieprojekt teil.

Auf Anfrage des Organisators, der Diakonie St. Martin in Rothenburg OL, wurden wir auf das mehrjährige Projekt Zeit.Zeichen! aufmerksam. Gefördert durch die Initiative „Weltoffenes Sachsen“ fanden sich Menschen vom Pater-Kolbe-Hof in Rothenburg, aus Herrnhuth sowie Marienthal und Marienstern zusammen, um ihre Möglichkeiten in dieser Demokratie kennen und umsetzen zu lernen.

Bereits am 10. August des vergangenen Jahres fand die Einführungsveranstaltung coronakonform an der frischen Luft in unserem Teresahaus-Garten statt. Betreute und Mitarbeitende konnten sich ein Bild machen, worum es bei diesem Angebot geht. Ergebnis: Demokratiebildung für Menschen mit Behinderung. In der Folge meldeten sich vier bis fünf Betreute der WGMM an, um an vier Terminen zu Schulungen nach Rothenburg zu fahren. Beispielhaft wurden Aspekte wie „streiten“, „Raucherpausen“ oder „das Wohnzimmer streichen“ betrachtet. Überall geht es um die Abstimmung zwischen betroffenen Parteien.

Auch Ausflüge gehören zum Programm. In Pirna Sonnenstein wurde das schwierige Thema „Euthanasie in der DDR-Zeit“ betrachtet. Generell konnten Dinge wie zum Beispiel Benachteiligung in verschiedenster Form, Kasernierung und die Unterbringung in Schlafsälen zur Sprache kommen. Darauf aufbauend ist es das Ziel, eine inklusivere Gesellschaft zu stärken, in der auch Menschen mit Behinderung an den Prozessen in der Kommune teilnehmen.

Für unsere Bewohner_innen ist es bereits ein persönlicher Erfolg, ohne Begleitung selbstständig nach Rothenburg zu fahren und die Schulungen vor Ort zu erleben. Nicht nur innerhalb des Klosters, auch in der Gemeinde Panschwitz-Kuckau wollen sie mit ihren Wünschen weiter Gehör finden und sich an demokratischen Prozessen beteiligen. Dabei spielt die Rücksicht auf den Einzelnen und auf individuelle Unterstützungsbedarfe eine wichtige Rolle.

Generell werden für das Projekt noch weiterhin Multiplikatoren gesucht, denn auch bis zum und nach dem Projektende 2023 will man sich durch die politischen Instanzen weiter einbringen.